Welche Speicher braucht die Wärmepumpe? Ein Überblick für fortgeschrittene Einsteiger

Westech Solar e.U.
2025-04-02 11:49:00

Wärmepumpen sind effizient – wenn das System stimmt. Ein oft unterschätzter Schlüssel dazu sind die richtigen Speicher. Ob Heizungs-, Trinkwasser- oder Kombispeicher: Wer sie sinnvoll auswählt und einplant, verbessert Effizienz, Komfort und Hygiene deutlich.

Inhaltsverzeichnis

1. Pufferspeicher – Taktung reduzieren, Hydraulik verbessern

Ein Pufferspeicher speichert überschüssige Heizwärme und gibt sie bedarfsgerecht wieder ab. Er entkoppelt die Wärmepumpe hydraulisch vom Heizkreis, was eine ruhigere Betriebsweise ermöglicht. Das reduziert unnötige Taktungen und erhöht die Lebensdauer der Anlage.

  • In Anlagen mit Fußbodenheizung oder mehreren Heizkreisen
  • Zur Einbindung zusätzlicher Wärmeerzeuger wie Solarthermie
  • Bei geringer Heizlast, um Taktungen zu minimieren

Hydraulikerweiterung durch kleine Pufferspeicher: In modernen Gebäuden mit niedriger Heizlast reicht oft ein kleiner Pufferspeicher (z. B. 50–200 Liter), um die Hydraulik zu stabilisieren und die Effizienz der Regelung zu verbessern.

Zusatznutzen als Kältespeicher: Wird der Pufferspeicher mit einer hochwertigen Hartschaum-Isolierung ausgestattet, kann er auch im Kühlbetrieb einer reversiblen Wärmepumpe als Kältespeicher verwendet werden – z. B. zur Nachtkühlung oder zur Entkopplung bei aktiver Kühlung über Flächenheizsysteme.

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2. Wärmepumpenspeicher – Warmwasserspeicher für Wärmepumpen

Wärmepumpenspeicher sind spezielle Trinkwasserspeicher, die für den Betrieb mit Wärmepumpen optimiert wurden. Sie enthalten einen besonders großen Wärmetauscher, meist in Form eines Edelstahl-Wellrohrs oder Glattrohrregisters, um auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe eine effektive Warmwasserbereitung zu gewährleisten.

  • Deutlich größere Wärmetauscherfläche als bei klassischen Trinkwasserspeichern
  • Effiziente Wärmeübertragung auch bei niedriger Vorlauftemperatur
  • Ideal für den Einsatz mit Wärmepumpen

Wichtiger Unterschied zum klassischen Trinkwasserspeicher: Herkömmliche Trinkwasserspeicher verfügen häufig nur über einen kleinen Wärmetauscher und sind dadurch für den Wärmepumpenbetrieb ungeeignet. Wärmepumpenspeicher gleichen diesen Nachteil gezielt aus.

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3. Trinkwasserspeicher – Klassisch, aber nicht optimal für Wärmepumpen

Trinkwasserspeicher halten warmes Wasser auf Vorrat, sind aber für Wärmepumpen oft ungeeignet, da die integrierten Wärmetauscher zu klein sind.

  • Emaillierte Stahlspeicher: günstig, mit Anodenschutz
  • Edelstahlspeicher: langlebig, hygienisch, aber teurer

Einschränkung im Wärmepumpenbetrieb: Zu kleine Wärmetauscher führen zu schlechter Wärmeübertragung und langen Aufheizzeiten. Hier sind Wärmepumpenspeicher die bessere Wahl.

4. Hygienespeicher und Frischwassermodule – Warmwasser bei Bedarf

Hier wird Heizungswasser gespeichert und das Trinkwasser nur bei Bedarf über einen Wärmetauscher frisch erwärmt – besonders hygienisch.

  • Kein Risiko von Legionellen
  • Hohe Zapfleistung
  • Ideal für Mehrfamilienhäuser

5. Kombispeicher – Heizung und Warmwasser in einem Gerät

Kombispeicher vereinen Heiz- und Trinkwasserspeicher in einem kompakten Gerät. Oft ist ein Frischwassermodul bereits integriert.

  • Ideal für Einfamilienhäuser mit mittlerem Bedarf
  • Platzsparend für kleine Technikräume

Fazit: Die richtige Speicherwahl macht den Unterschied

Die Speicherwahl beeinflusst die Effizienz und Hygiene im gesamten Heizsystem. Für Wärmepumpenanlagen sind Pufferspeicher, Hygienespeicher oder spezielle Wärmepumpenspeicher entscheidend.

Tipp: Wer individuell plant und hochwertige Speichertechnik einsetzt, holt das Beste aus seiner Wärmepumpe heraus.

🔎 Häufige Fragen (FAQ) zur Speichertechnik bei Wärmepumpen

❓ Braucht jede Wärmepumpe einen Pufferspeicher?
Nicht zwingend – aber oft sehr sinnvoll. Ein Pufferspeicher stabilisiert den Volumenstrom, reduziert Taktungen und ermöglicht eine hydraulische Entkopplung. Besonders bei Flächenheizungen oder mehreren Heizkreisen ist er empfehlenswert.
❓ Was ist der Unterschied zwischen Wärmepumpenspeicher und Trinkwasserspeicher?
Ein Wärmepumpenspeicher hat eine deutlich größere Wärmetauscherfläche und ist speziell für niedrige Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe ausgelegt. Klassische Trinkwasserspeicher sind meist nicht effizient genug für Wärmepumpenanlagen.
❓ Wie groß sollte ein Warmwasserspeicher für eine Wärmepumpe sein?
Das hängt vom Verbrauchsverhalten und der Haushaltsgröße ab. Für 2–4 Personen sind typischerweise 200–300 Liter ausreichend. Wichtig ist vor allem die passende Wärmetauscherfläche – nicht nur das Volumen.
❓ Kann ich meinen bestehenden Speicher mit einer Wärmepumpe weiterverwenden?
Nur bedingt. Viele bestehende Speicher haben zu kleine Wärmetauscherflächen für die niedrigen Temperaturen der Wärmepumpe. Ein spezieller Wärmepumpenspeicher ist meist effizienter und zukunftssicherer.
❓ Wie funktioniert ein Hygienespeicher?
Ein Hygienespeicher speichert nur Heizungswasser. Das Trinkwasser wird im Durchflussprinzip über einen Wärmetauscher frisch erwärmt – hygienisch, legionellenfrei und mit hoher Zapfleistung.
❓ Ist ein Frischwassermodul sinnvoll bei Wärmepumpenanlagen?
Ja, besonders bei größeren Anlagen oder hygienischen Anforderungen. Das Modul erwärmt Trinkwasser bei Bedarf und kombiniert sich gut mit Pufferspeichern. Ideal für Ein- und Mehrfamilienhäuser.
❓ Was ist besser: Kombispeicher oder getrennte Speicher?
Kombispeicher sparen Platz und sind praktisch bei begrenztem Raum. Getrennte Speicher bieten dafür meist eine bessere Effizienz und Flexibilität – die Entscheidung hängt vom Systemaufbau ab.

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