Was ist besser – Sackmembran oder Mittelmembran? Wenn du ein neues Ausdehnungsgefäß für deine Heizung, Solaranlage oder Trinkwasserspeicher planst, ist diese Entscheidung entscheidend. Denn nicht nur die Größe zählt – sondern vor allem die Bauweise der Membran. Sie beeinflusst Hygiene, Wartung, Korrosionsschutz und Lebensdauer. In diesem Ratgeber erfährst du, wann du zur Sackmembran greifen solltest – und warum sie heute als Standard bei hochwertigen Anlagen gilt.
Sackmembran oder Mittelmembran – was spricht wofür?
- Sackmembranen: hygienisch, kein Kontakt mit Stahl, wartungsfreundlich, langlebig – ideal für Heizung, Solar & Trinkwasser
- Mittelmembranen: günstig, aber nicht für Trinkwasser geeignet – kaum wartbar, korrosionsanfälliger
- Heutiger Stand der Technik: Sackmembran mit Flansch – besonders bei Wärmepumpen und Hygienespeichern
Inhaltsverzeichnis
- 1. Sackmembran vs. Mittelmembran – die entscheidende Wahl
- 2. Wo kommen Ausdehnungsgefäße zum Einsatz?
- 3. Fazit
- 4. Häufige Fragen (FAQ)
1. Sackmembran vs. Mittelmembran – die entscheidende Wahl
Sackmembran – hygienisch und langlebig
Bei Sackmembran-Ausdehnungsgefäßen wird der Wasserraum vollständig von einer flexiblen Membran umhüllt. Das verhindert den Kontakt zwischen Wasser und Stahlbehälter – ein klarer Vorteil in Sachen Hygiene und Korrosionsschutz. Die meisten Modelle verfügen über einen Flansch zum einfachen Membranwechsel.
– Im Ruhezustand liegt die Membran leer im Behälter
– Beim Aufheizen drückt das Wasser in die Membran
– Der Vordruck gleicht die Ausdehnung aus und hält den Anlagendruck stabil
Mittelmembran – die einfache Lösung für Standardanwendungen
Bei der Mittelmembran ist die Membran mittig eingespannt und teilt das Gefäß in zwei Kammern. Dabei kommt das Wasser direkt mit dem Behältermaterial in Kontakt – das kann langfristig zu Korrosion führen. Zudem lässt sich die Membran nicht wechseln. Für einfache Heizsysteme ist sie verbreitet, für Trinkwasser nicht geeignet.
Fazit: Wer Wert auf Hygiene, Langlebigkeit und Wartbarkeit legt, sollte auf moderne Sackmembran-Ausdehnungsgefäße setzen.
2. Wo kommen Ausdehnungsgefäße zum Einsatz?
Heizungsausdehnungsgefäße
Sie gleichen Druckschwankungen in geschlossenen Heizkreisen aus – etwa bei Temperaturveränderungen oder Befüllung. Übliche Temperaturen liegen bei 60–90 °C.
- Standard-MAG meist mit Mittelmembran, besser: Sackmembran mit Flansch
- Größen: 8 bis 500 Liter
- Druckbereich: ca. 1,5–6 bar
Für ein Einfamilienhaus mit 12 kW Heizleistung und 150 l Anlagenvolumen wird ein 25 l Ausdehnungsgefäß empfohlen.
→ Zum Heizungsausdehnungsgefäß
Solarausdehnungsgefäße
Solarthermieanlagen erreichen teils bis zu 140 °C und enthalten oft Glykolgemische. Die Membran muss medien- und temperaturbeständig sein.
- Hitzebeständige, beschichtete Membranen erforderlich
- Sackmembran mit Flansch besonders empfehlenswert
Eine Solaranlage mit 300 l Volumen benötigt rund 35–40 l Ausdehnungsvolumen.
→ Zum Solarausdehnungsgefäß
Trinkwasserausdehnungsgefäße
Für Trinkwasser gelten höchste hygienische Anforderungen (z. B. DVGW W270 oder KTW-Zulassung).
- Nur trinkwasserzertifizierte Sackmembran verwenden
- Kein Kontakt mit Stahlbehälter
- Flansch-Membranen ermöglichen hygienischen Wechsel
Für einen 300 l Trinkwasserspeicher ist ein 18 l Ausdehnungsgefäß mit zertifizierter Sackmembran ideal.
→ Zum Trinkwasserausdehnungsgefäß
3. Fazit
Ob Heizung, Solar oder Trinkwasser – Ausdehnungsgefäße mit Sackmembran sind moderner Standard. Sie bieten nicht nur besseren Schutz vor Korrosion, sondern erfüllen auch höchste hygienische Anforderungen und sind meist wartungsfreundlich aufgebaut. Mittelmembranen haben nur noch bei einfachen Heizungssystemen ihre Berechtigung.
Tipp: Besonders in Kombination mit Wärmepumpen, Frischwassermodulen oder Hygienespeichern ist die Sackmembran die beste Wahl.
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4. Häufige Fragen (FAQ) zu Ausdehnungsgefäßen
❓ Wie lange hält ein Ausdehnungsgefäß?
Typisch sind 8–15 Jahre, abhängig von Qualität, Druckbelastung und Temperatur. Hochwertige Sackmembran-Gefäße halten meist länger.
❓ Woran erkenne ich einen Defekt?
Druckabfall, häufiges Nachfüllen, ein aktives Sicherheitsventil oder gluckernde Heizkörper deuten auf ein defektes Ausdehnungsgefäß hin.
❓ Kann ich die Membran selbst wechseln?
Nur bei Gefäßen mit Flansch und auswechselbarer Sackmembran – immer drucklos und mit korrektem Vordruck!
❓ Wie finde ich die richtige Größe?
Die Größe hängt vom Anlagenvolumen, Temperatur und Druck ab. Als Faustregel: ca. 15–20 % des Volumens – oder exakt vom Fachmann berechnen lassen.
❓ Wie oft muss das Gefäß gewartet werden?
Mindestens jährlich sollte der Vordruck geprüft und die Membran inspiziert werden – bei Trinkwasser sogar halbjährlich laut Norm.